Barrierefreiheit
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit – Komfort für Alle
Der Ausflug oder Urlaub stellt für jeden eine kurze Verschnaufpause vom Alltag dar oder dient der wichtigen Regeneration und dem Krafttanken für Neues. Barrierefreie Angebote sind nicht nur für Menschen mit einer Beeinträchtigung oder besonderen Anforderung relevant, sondern erhöhen den Komfort für uns alle – kleine aber feine Details sind ein Mehrwert für unsere Urlaubs- und Freizeiterlebnisse aber auch Tagesaufgaben. Zur Orientierung für die Gäste und die touristischen Partner in der Reiseregion Uckermark gibt es jede Menge Handreichungen zur Entwicklung und Positionierung dieser Angebote.
Barrierefreiheit nach dem Informationssystem des Landes Brandenburg
weitere Informationen:
Für eine Datenerhebung und einen drei Jahre gültigen Eintrag (www.barrierefrei-brandenburg.de und auf www.reiseland-brandenburg.de werden durch die TMB Tourismus-Marketing Brandenburg wirtschaftlich arbeitenden Betrieben derzeit 50,- € zzgl. MwSt. in Rechnung gestellt.
Zur Erhebung wird ein Termin vorab vereinbart. Dieser wird durch einen Mitarbeiter der TMB oder in Vertretung durch die tmu durchgeführt.
Im Rahmen eines Vor-Ort-Termins werden die notwendigen Dinge erhoben, vermessen und fotodokumentiert. Die erhobenen Daten werden dann in eine landesweite Datenbank eingestellt. Vor online-Schaltung des erstellten bzw. auch angepassten Datensatz erfolgt eine Freigabe durch den Anbieter.
Für die folgenden Gästegruppen können die Informationen erhoben werden:
- Gäste mit Mobilitätseinschränkungen
- Gäste mit Seheinschränkungen
- Gäste mit Höreinschränkungen
- Gäste mit Lernschwierigkeiten / „geistiger Behinderung“
- Gäste mit Allergien / speziellem Ernährungsbedarf
Zusätzlich können auch Freizeiteinrichtungen nach einem vorgegebenen Fragebogen erhoben werden.
Barrierefrei auf dem Wasser unterwegs
Anforderungen an Hausboote, Anlegestellen und Marinas.
Barrierefreie Angebote bieten immer mehr Menschen die Möglichkeit, Urlaub auf dem Wasser zu erleben. An Bord stufenlos unterwegs, geräumige Badezimmer mit Haltegriff an der Toilette und Sitzmöglichkeit in der Dusche oder ein unterfahrbarer Führerstand für Rollstuhlfahrer. Doch welche Voraussetzungen an barrierefreie Angebote braucht es für Landgänge? Wie sollten Steganlagen gebaut sein und was gilt es im Umgang mit Wassertouristen im Rollstuhl zu beachten?
Die folgenden Checklisten bieten eine erste Orientierung für Hafenmeister, Kommunen und Leistungsträger:
Herausgeber: Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg, Heinrich Mann Allee 107, 14473 Potsdam, www.mwe.brandenburg.de
Herausgeber: Tourismus Marketing Brandenburg GmbH, Babelsberger Str. 26, 14473 Potsdam, www.reiseland-brandenburg.de
Barrierefreie Gestaltung von Wanderwegen
Im Ergebnis des Projektes „FreiRaum – Entwicklung und Erprobung eines EDV gestützten Planungshandbuchs – Ermittlung, Bewertung und Konzeption freiraumbezogener barrierefreier Tourismusangebote“ ist ein Leitfaden zur Planung barrierefreier Wege in Natur und Landschaft entwickelt worden. Er fasst Anforderungen an eine barrierefreie Wanderweggestaltung zusammen, enthält Hinweise für die Wege-Analyse sowie praktische Tipps und Gestaltungsvorschläge. Im Rahmen der Erstellung des Planungsleitfadens wurde ein dreistufiges Bewertungssystem zur Erfassung von Barrieren auf vorhandenen Wanderwegen entworfen. Hier finden Sie das Erhebungsprotokoll für die erste Erhebungsstufe, die sogenannte „Vorerkundung“. Die Erhebungsprotokolle für die weiteren Erhebungsstufen sowie entsprechende Erläuterungen finden Sie im „Planungsleitfaden für die barrierefreie Gestaltung von Wanderwegen“.
Der Leitfaden „Komfort-Wanderwege“ widmet sich am Beispiel von Luxemburg einer neuen Kategorie von Wanderwegen, die aufgrund ihres Verlaufes und der Wegebeschaffenheit besonders komfortabel und damit für ein breites Publikum (Familien mit kleinen Kindern, ältere oder mobilitätseingeschränkte Personen, …) geeignet sind.
Barrierefrei Natur erleben
Ist Natur ohne Barrieren überhaupt möglich? Wie gestalte ich eine Exkursion für Menschen mit Behinderungen? Reichen Rampen statt Stufen aus, um ein Gebiet barrierefrei zu gestalten? Vor solchen und anderen Fragen stehen Naturpädagogen bei der Planung von barrierefreien Angeboten.
Das Projektteam von Nature without Barriers erarbeitet seit 2018 Lösungen, die Menschen mit Behinderungen den notwendigen Zugang zu Naturräumen ermöglichen und zugleich zeigen, dass dieser Zugang für alle Besucher attraktiv ist. Dabei orientiert sich das Projekt grundsätzlich an zwei Fragestellungen: Wie kann das Angebot von Naturführungen für Menschen mit Behinderungen verbessert werden? Und wie können Naturlehrpfade für eine selbstständige – also unbegleitete – Nutzung durch Menschen mit Beeinträchtigungen gestaltet und/oder angepasst werden?
Antworten liefern u. a. die Leitfäden „Naturerlebnis und Naturbildung für Menschen mit Behinderungen“ Teil 1 und Teil 2
Herausgeber: Global Nature Fund (GNF), Internationale Stiftung für Umwelt und Natur, Fritz-Reichle-Ring 4, 78315 Radolfzell, Telefon: 07732 999580, www.globalnature.org
Barrierefrei Kultur erleben
Anforderungen an Hausboote, Anlegestellen und Marinas.
Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland leiden an einer Sehbehinderung bzw. sind blind. Für die meisten von ihnen ist ein Museumsbesuch daher mit besonderen Herausforderungen verbunden. Seit mehreren Jahren setzt sich der Museumsverband des Landes Brandenburg e.V. im Sinne der Idee des „Museums für Alle“ intensiv für Barrierefreiheit und Inklusion in brandenburgischen Museen ein. Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet dabei die Konzeption von Vermittlungsformaten für sehende, blinde und seheingeschränkte Museumsbesucher*innen.
Der Museumsverband des Landes Brandenburg e.V. hat einen Leitfaden zur inklusiven Vermittlung im Museum herausgegeben. Der Leitfaden bietet einen praxisorientierten Einstieg in das Thema. Ein „Fahrplan“ erleichtert die Konzeption von inklusiven Formaten und zahlreiche Tipps und Hinweise zeigen kostengünstige sowie schnell umsetzbare Maßnahmen. >> zum Leitfaden Die inklusive Tastführung
Reisen für alle
Deutschland hat ein bundesweit einheitliches Kennzeichnungssystem für barrierefreien Tourismus. „Reisen für Alle“ entwickelt und ist im intensiven Austausch gemeinsam von Landesmarketingorganisationen, Akteuren im Tourismus sowie Betroffenenverbänden.
Alle Partner im Tourismus können es aktiv nutzen. „Reisen für Alle“ umfasst dabei die gesamte touristische Servicekette und basiert auf klar definierten, unabhängig erhobenen Qualitätskriterien. Transparent und vergleichbar liefern diese geprüft, verlässlich und detailliert Informationen für Menschen unterschiedlicher Behinderungsgruppen. Die Kennzeichnung „Reisen für Alle“ wurde in mehrjähriger Zusammenarbeit mit Betroffenenverbänden sowie touristischen Akteuren im Rahmen des Projektes „Entwicklung und Vermarktung barrierefreier Angebote und Dienstleistungen im Sinne eines Tourismus für Alle in Deutschland“ (2011-2014) entwickelt. Das Projekt wurde vom BMWi gefördert und gemeinsam von DSFT und NatKo durchgeführt.
Betreiberwechsel 2024
Seit Januar 2024 ist die Bayern Tourist GmbH (BTG) sowohl Betreiber als auch Koordinierungs- sowie Prüfstelle von „Reisen für Alle“. Zuvor lag die Verantwortung beim Deutschen Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e.V.. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat gemeinsam mit den Bundesländern nach über 10 Jahren Kooperation mit dem DSFT einen neuen Betreiber (Konzessionär) gesucht und diesen mit der Bayern Tourist GmbH (BTG) gefunden. Das BMWK als langjähriger Förderer des Systems ist Inhaber aller Rechte, insbesondere aller Nutzungs- und Verwertungsrechte an dem Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem „Reisen für Alle“.
Webbasierte Datenbank für Reisen für Alle
Ab 9. Oktober 2018 nahm das Projekt „Reisen für Alle“ den letzten Meilenstein: die Fertigstellung der neuen webbasierten Datenbank. Sie ermöglicht dem Deutschlandtourismus, mit Barrierefreiheit als Qualitäts- und Komfortmerkmal national und international zu punkten. Der Zertifizierungsprozess lässt sich durch das neue System schneller und vereinfacht durchführen. Das Kennzeichnungs- und Zertifizierungssystem soll sich deutschlandweit etablieren. Bis Jahresende folgt die Freischaltung des Partnergateways. Über diese Schnittstelle können Akteure tagesaktuell auf die Inhalte zugreifen und sie in Deutsch oder Englisch in ihren touristischen Systemen darstellen. Ziel ist eine breite Kommunikation und Vermarktung barrierefreier Angebote entlang der gesamten touristischen Servicekette.
Gästeinformation über Barrierefreiheit
Damit Gäste bereits vorab wissen, was sie vor Ort erwartet und sich auf ihre Reise vorbereiten können, ist es wichtig, verlässliche Informationen zur Barrierefreiheit nicht nur vor Ort sondern auch im Vorfeld zu veröffentlichen. Jeder Gast hat seine persönlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse, daher sollten die örtlichen Bedingungen ausführlich und detailliert beschrieben werden.
Weitere Informationen unter: www.reisen-fuer-alle.de
