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Radverkehrsanalyse Brandenburg

Die Uckermark unterstützt seit Jahren das Projekt „Radverkehrsanalyse Brandenburg“. Ziel war es, übertragbare Methoden zur Charakterisierung von Radverkehrsströmen zu entwickeln. Dazu wurden Radverkehrskennzahlen durch flächendeckende Erhebungen mittels automatischer Zählungen und Befragungen an den Radwegen gewonnen.

Radverkehrsanalyse für den Oder-Neiße Radweg 2023: Die Ergebnisse der aktuellen „Radverkehrsanalyse Oder-Neiße-Radweg“ wurden am Montag, den 13. Mai 2024 präsentiert.

 

Kurzfassung

RADVERKEHRSANALYSE
Oder-Neiße-Radweg 2023
Kurzbericht

Pressemitteilung vom 14.05.2024:

 
„10 Mio. EUR Umsatz durch Radtouristen auf dem Oder-Neiße-Radweg

Radverkehrsanalyse Oder-Neiße-Radweg 2023 zeigt wirtschaftliche Bedeutung des Radfernwegs D12!

Der Radverkehr ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Tourismus. Wie bedeutend, wurde im Rahmen der Radverkehrsanalyse Oder-Neiße-Radweg 2023 untersucht, die der Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa im Namen mehrerer Projektpartner in Auftrag gegeben hat. Die Untersuchung setzt die Reihe der Radverkehrsanalysen fort, die für den brandenburgischen Abschnitt des Oder-Neiße-Radwegs bereits seit 2009 durchgeführt werden. Die Ergebnisse der Studie wurden am 13. Mai 2024 im Theater am Rand in Zollbrücke (Brandenburg) vorgestellt.

320.000 Radfahrende / 190.000 Radtouristen / 10 Mio. € Umsatz
Für die Untersuchung wurde das Radverkehrsaufkommen an neun Standorten auf dem deutschen Abschnitt des Oder-Neiße-Radwegs über den gesamten Jahresverlauf 2023 erfasst. Um die Zusammensetzung der Nutzungsgruppen herauszufinden, wurden zwischen Juni und September an sieben Standorten Vorbeiradelnde zu ihrer Motivation, Fahrtweite und ihrem Ausgabeverhalten befragt. Da der touristische Radverkehr im Fokus der Befragungen stand, wurden Alltagsradelnde nur zahlenmäßig erfasst.
In Summe wurden an allen Querschnitten auf dem Oder-Neiße-Radweg über 320.000 Radfahrende gezählt, über 1.200 davon nahmen an den Befragungen teil. Aus ihren Angaben lässt sich berechnen, wie viele Tagesausflügler und Radreisende im Jahr 2023 den Oder-Neiße-Radweg befahren haben. So ist von 170.000 Tagesreisenden und 22.000 Radurlaubern (Strecken- und Regioradelnden) auszugehen, die insgesamt rd. 10 Mio. € in der Region ausgegeben haben.

Erste länderübergreifende Zusammenarbeit
Die Radverkehrsanalyse Oder-Neiße-Radweg 2023 ist die erste Zusammenarbeit mehrerer Projektpartner aus den Ländern Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Dies sind neben dem Landkreis Spree-Neiße/ Wokrejs Sprjewja-Nysa auch der Landkreis Märkisch-Oderland, die Städte Frankfurt (Oder) und Guben, das Amt Gartz (Oder), der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. und die Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH. Das Vorhaben wurde durch die IGS Ingenieurgesellschaft Stolz mbH, Berlin fachlich umgesetzt.
Die für diese Zusammenarbeit geschlossene Kooperationsvereinbarung soll über das Projekt hinaus für die Anwendung der Ergebnisse und das Betreiben der Radroute fortgesetzt werden. Die gewonnenen Daten aus der Radverkehrsanalyse liefern die Argumentationsgrundlage zur Begründung von Investitionen in den Erhalt des Radweges und den Ausbau der touristischen Infrastruktur.
Der Oder-Neiße-Radweg / D-Route 12 ist Deutschlands östlichster Radfernweg und hat als Teil des D-Routen-Netzes und der EuroVelo-Routen nationale wie internationale Bedeutung. Mit der beabsichtigten Zusammenarbeit soll den Ansprüchen der Radler auf dieser Strecke zukünftig noch mehr gerecht werden.

Hintergrundinformation: Die Radverkehrsanalyse als Instrument der Marktforschung
Die Radverkehrsanalyse ist ein erprobtes Instrument zur Untersuchung von Radverkehrsströmen und der Bedeutung des Radverkehrs als Wirtschaftsfaktor im Tourismus. Dabei kommen drei Bausteine zum Tragen: Fest installierte Radzählgeräte erfassen über den Jahresverlauf alle Radfahrenden, die den Messpunkt passieren. Zusätzlich werden an mehreren Standorten der Radverkehrszählungen die vorbeifahrenden Radfahrenden befragt. Dies geschieht am Wochenende in mehreren Intervallen über die Radsaison verteilt. Bei den Befragungen werden neben soziodemografischen Angaben auch Fragen zu Etappenlängen, Zufriedenheit und dem Ausgabeverhalten gestellt. Die Verknüpfung der Zähl- und Befragungsdaten ist der dritte Baustein der Radverkehrsanalyse. Hierbei werden die Anzahl der Radtouristen auf dem Oder-Neiße-Radweg, deren Ausgaben sowie die Wertschöpfung und das Verhältnis der Ausgaben und Einnahmen berechnet.
Durch die Verknüpfung der Mess- und Befragungsdaten wird ein differenziertes Bild der Radverkehrsnachfrage auf dem Oder-Neiße-Radweg abgeleitet. Insbesondere mit der Unterscheidung nach Nutzendengruppen (Alltags- und touristischer Radverkehr) besteht die Möglichkeit, Entwicklungen darzustellen und die Ausrichtung der touristischen Angebote und der Qualitätsentwicklung zu steuern. Über die Datenanwendung können neben der Anzahl der Radtouristen auf dem Radweg auch wirtschaftliche Kenngrößen wie die Wertschöpfung ermittelt werden.“

Zum Hintergrund:


Die Bedeutung des Radverkehrs untersuchte erstmals das Brandenburgische Modellprojekt „Analyse von Radverkehrsströmen zur nachhaltigen Optimierung von Radverkehrsnetzen“. Dieses Projekt startete im Rahmen einer Förderung durch den Nationalen Radverkehrsplan 2008 im Land Brandenburg. Die Drittmittel wurden durch die Brandenburgischen Ministerien für Wirtschaft und Infrastruktur sowie sämtliche Brandenburgischen Landkreise und kreisfreien Städte finanziert. Nachdem die Förderung 2011 auslief, wurde das Projekt ohne weitere Fördermittel mit Mitteln der Landkreise, Städte und Tourismusorganisationen teilweise fortgeführt und ist seither dezentral organisiert.

Mit dem methodischen Ansatz einer Radverkehrsanalyse ist es möglich, ein valides Abbild zum Radverkehrsgeschehen darzustellen, aktuelle  Nutzerdaten zu erfassen und eine Datengrundlage für die Planung und Evaluierung von Infrastruktur- und Marketingmaßnahmen zu schaffen. Eine detaillierte Marktforschungsgrundlage ist Basis zur Ableitung von Handlungsstrategien, um einheitliche Qualitätsstandards für die professionelle radtouristische Positionierung eines Radweges und seiner nachhaltigen Instandhaltung zu begründen. Hierzu sollen wirtschaftliche Kenngrößen wie beispielsweise die durch den Fahrradtourismus generierte Wertschöpfung, das Beschäftigungsäquivalent oder auch das Verhältnis der Ausgaben für den Radwegerhalt zu den Einnahmen aus dem Fahrradtourismus argumentative Grundlagen für alle im Netzwerk Radtourismus befassten Institutionen bilden. Diese Datengrundlage sowie die Kenntlichmachung des Radverkehrsgeschehens mit der Auswertung von Radzähl- und Befragungsdaten sollen schließlich auch für Planungen, Priorisierungen und Evaluierungen von Infrastruktur- wie Marketingvorhaben und gleichwohl dem grundlegenden Ziel der Wertschöpfungssteigerung durch den Radtourismus dienen.

Eine Radverkehrsanalyse basiert methodisch auf zwei wesentlichen Erhebungselementen. Einerseits sieht sie kontinuierliche Radverkehrszählungen und andererseits eine bzw. wiederholte Befragungen von Radfahrern an den Standorten der kontinuierlichen Radverkehrszählungen vor. Mit den Befragungsdaten besteht die Möglichkeit, Entwicklungen darzustellen und Handlungsempfehlungen zur Ausrichtung touristischer Angebote, zur Qualitätsentwicklung und zu wirtschaftlichen Effekten abzuleiten. Neben der Erhebung der Radverkehrsmengen mit Zählungen und der Befragungen von Radfahrern stellt die Datenauswertung, d. h. die Verknüpfung der erhobenen Daten im Rahmen der Datenanwendung, den dritten wesentlichen methodischen Baustein einer Radverkehrsanalyse dar. Durch eine Verknüpfung der Befragungsdaten mit den erhobenen Daten der dauerhaften Radverkehrsmessung kann ein differenziertes Bild der Radverkehrsnachfrage im Untersuchungsraum abgeleitet werden.

>> erste länderübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen einer Radverkehrsanalyse für den Oder-Neiße-Radweg 2023
Für die Untersuchung wurde das Radverkehrsaufkommen an neun Standorten auf dem deutschen Abschnitt über den gesamten Jahresverlauf 2023 erfasst. Um die Zusammensetzung der Nutzungsgruppen herauszufinden, wurden zwischen Juni und September an sieben Standorten Vorbeiradelnde zu ihrer Motivation, Fahrtweite und ihrem Ausgabeverhalten befragt. Da der touristische Radverkehr im Fokus der Befragungen stand, wurden Alltagsradelnde nur zahlenmäßig erfasst.

>> Partnertreffen Radverkehrsanalyse vom 05.12.2016

>> Präsentation der Auswertungsveranstaltung vom 15.02.2016

– Steckbrief zur Radzählstelle Seehausen UM 7

– Ergebnisübersichten der Radzählstellen Uckermark und Barnim

>> Präsentation zum 7. Meilenstein vom 8.12.2015 ansehen 

>> Präsentation der Auswertungsveranstaltung vom 10.03.2015 ansehen 

>> „Wohin rolt das Geld? – Wertschöpfung durch Fahrradtourismus“, Vortrag im Rahmen der ITB 2015 

>> Präsentation der Meilensteinsitzung vom 01.12.2014 ansehen 

>> Präsentation der Auswertungsveranstaltung vom 11.02.2014 ansehen

>> Präsentation des Auswertungsworkshop vom 13.11.2012 ansehen

>> hier den Kurzbericht Stand 2011 ansehen

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